Edelman Trust Barometer 2018: Social Media tief in der Vertrauenskrise

 

Fake News sind in heutzutage leider ein trauriges Kapitel in der internationalen Medienlandschaft. Vor allem Social-Media-Kanäle sind bevorzugte Brutstätte für Falschmeldungen, die z.T. dramatische Folgen nach sich ziehen können. US-Forscher haben herausgefunden, dass sich Falschmeldungen via Twitter öfter und schneller verbreiten als wahre Meldungen. Auch die Reichweite ist den Experten zufolge größer. Der mangelnde Schutz der Privatsphäre ist ebenfalls ein großes Thema. Entsprechend tief ist die Vertrauenskrise unter den weltweiten Nutzern der verschiedenen Online-Kanäle. Am „Special Report Brands and Social Media“ der weltweit größten inhabergeführten Kommunikationsagentur Edelman lässt sich ablesen, wie tief diese sitzt.

 

 

Die Studie

Seit nunmehr 18 Jahren publiziert Edelman das „Trust Barometer“, diesmal mit einer Sonderausgabe für den Bereich Brands and Social Media. Diese Online-Untersuchung bildet das Vertrauen von weltweit 9 Ländern in die sozialen Medien ab. Dazu befragte man in jedem Land jeweils 1.000 Personen, u.a. in den USA, Kanada, China, Großbritannien und Deutschland. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 16. bis zum 30. April.

 

Zahlen sind alarmierend

Weltweit ist das Vertrauen in Social Media deutlich geringer als in traditionelle Medien: Weltweit sind es lediglich noch 41 % der Nutzer von Online Kanälen. In den meisten westlichen Ländern entspricht dies einem Rückgang um 11 %. Hierzulande sind es mit nur noch 27 % sogar noch deutlich weniger – im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 4 %. Damit belegt Deutschland laut „Special Report Brands and Social Media“ im Ranking unter den 9 untersuchten Ländern den drittletzten Platz. Auf den hintersten Rängen landeten übrigens Großbritannien und Frankreich. Doch noch kann das Ruder umgerissen werden. Denn den Erhebungen von Edelman zufolge haben tatsächlich nur 26 % der deutschen Online-User die Konsequenz gezogen und ihre Accounts gelöscht. Weltweit lag der Anteil mit 40 % deutlich höher.

 

Unternehmen in der Pflicht

Firmen müssen jetzt unbedingt handeln! Laut Präsident und CEO Richard Edelman sollten sich werbetreibende Unternehmen auf mehreren Kanälen mit ihren Kunden vernetzen und „durch eine Kommunikation auf Augenhöhe Integrität“ zeigen. Den nur so lässt sich Vertrauen schaffen. Und das Ganze am besten im direkten Dialog. Wegschauen ist keine Option, vielmehr müssten Unternehmen jetzt unbedingt Verantwortung übernehmen, betont Edelman. „Hört nicht auf, hört auf eure Kunden”, lautet sein ausdrücklicher Apell. Das deckt sich mit den Ansprüchen der Verbraucher. Demnach fordern 65 % der Deutschen, dass Unternehmen aktiv gegen Fake News gegensteuern, weltweit sind es 70 %. Zudem verlangen 68 % der hierzulande Befragten, dass Firmen den Schutz ihrer Daten garantieren (weltweit: 71 %).